Briefe über den Yoga – Gesamtausgabe (eBook)

Artikel-Nr.: 978-3-96387-058-3


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Format: EPUB
3808 Seiten
2. Aufl. | 11.2023
Übersetzung: Elisabeth Beck

Sri Aurobindos grundlegendes und gewaltiges Lehrgebäude der Briefe in vier Bänden erklärt in fundamentaler Weise die Lehre und Methode seines Yoga und greift Fragen der spirituellen Praxis auf.

Nachdem Sri Aurobindo sich 1926 nahezu vollständig von der Außenwelt und auch von dem persönlichem Kontakt mit seinen Jüngern zurückgezogen hatte, forderte er diese auf, sich mit ihren Fragen und Problemen schriftlich an ihn zu wenden. Das taten sie und „schrieben ihm über alles, über ihre Heimsuchungen und Hoffnungen, ihre dunklen Nächte und verhangenen Tage, über plötzlichen Jubel, seltsame Ängste und bleierne Depressionen – oder sie stellten Fragen über Probleme der Philosophie, der Yogatechnik, über poetische Inspiration usw. usw.; und die Antwort kam und brachte den wahren Balsam spiritueller Hilfe, sie kam in Form einer Botschaft oder freundlicher Worte, sie kam als lange oder kurze Epistel, heiter oder ernst, doch immer dem Herzen oder der Wahrheit entspringend und in jeder Weise der Art der Anfrage sowie der Natur und Stimmung des Fragenden angemessen“ (aus K. R. S. Iyengars Buch: Sri Aurobindo). So entstand in den Jahren zwischen 1927 und 1938 das gewaltige Werk und Lehrgebäude der „Briefe“, die in die Tausende gehen und jeden nur erdenklichen Aspekt des Integralen Yoga behandeln. Sie sind eine wahre Fundgrube vielfältigster Unterweisung und in ihrer Unmittelbarkeit vielleicht von größerem praktischen Wert als seine „großen“ Werke, die er zur Veröffentlichung schrieb.

Wir sehen Sri Aurobindo vor uns, wie er in langen Nächten, kaum des Schlafes bedürftig, mit unendlicher Liebe und Geduld auf jeden Gedanken einging, wie er seine Antworten auf irgendwelche Abreißzettel schrieb oder in die Tagebücher der Sadhaks, die sie ihm sandten, oder unter ihre Briefe selbst. Diese Antworten wurden später in jahrzehntelanger sorgfältiger und geduldiger Arbeit von Kishor Gandhi, Sadhak des Sri Aurobindo Ashrams gesichtet, gesammelt und nach Themen geordnet. Eine erste Auswahl aus den Briefen erschien 1933 unter dem Titel „The Riddle of this World“ (Deutsche Ausgabe 1977: „Das Rätsel dieser Welt“); 1935 erschien „Lights on Yoga“ und 1936 „Bases ol Yoga“; 1947 dann eine kleinere Sammlung unter dem Titel: „Letters of Sri Aurobindo“, und im Jahre 1958 die beiden ersten umfangreichen Bände: „On Yoga“. Die jüngste, erweiterte und bislang vollständigste Ausgabe der Briefe in drei großen Bänden ist in der Sri Aurobindo Centenary Edition enthalten, der ersten Gesamtausgabe der Werke Sri Aurobindos aus dem Jahre 1972. Diese liegt der deutschen Übersetzung zugrunde, die in vier Bänden erscheinen wird. (1. Band: „Integraler Yoga und andere Wege“; 2. Band: „Die Sadhana“; 3, Band: „Erfahrungen und Verwirklichungen“; 4. Band: „Die Umwandlung“.)

Der vorliegende erste Band enthält viele der sogenannten großen Briefe Sri Aurobindos wie jenen, der später „Das Rätsel dieser Welt“ genannt wurde und in dem gleichnamigen Büchlein erschien oder die faszinierenden Berichte über seine nirvana-Erfahrung, seine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit der Wissenschaft, die er in ihre Schranken weist oder den berühmten Brief über die Logik des Zweifels – um nur einige zu nennen. Einer der wichtigsten Abschnitte dieses Bandes jedoch ist: „Die Ebenen und Teile des Wesens“, der den inneren Aufbau des menschlichen Wesens – im Westen würde man es als die Psychologie des Menschen bezeichnen – in der Sicht Sri Aurobindos enthält. Wichtig nicht nur für das Verständnis der weiteren Brief-Bände über den Yoga und gleichsam als Ersatz für die bislang noch fehlende deutsche Terminologie-Ausgabe, sondern wichtig auch für die eigene Selbsterkenntnis und Selbstschau. Sri Aurobindo sagt: „Es gehört zur Grundlage dieses Yoga, sich der großen Kompliziertheit unserer Natur bewusst zu werden, die verschiedenen Kräfte, die sie bewegen, zu erkennen und über sie die Kontrolle eines lenkenden Wissens zu erlangen. Wir bestehen aus vielen Teilen – unserem Denken und Willen, unserer Wahrnehmung, unserem Gefühl und Handeln –, doch erkennen wir weder die Herkunft noch den Weg, den diese Impulse in uns einschlagen, und gewahren lediglich ihre verworrenen und kunterbunten Folgen an der Oberfläche, denen wir bestenfalls eine unsichere und wechselhafte Ordnung auferlegen können“.

Eines gilt es zu verstehen, dass es für einen Mann mit großer spiritueller Erfahrung keine sprachlichen Abstraktionen gibt. Dinge, die anderen abstrakt erscheinen mögen, da sie weit über ihre Erfahrung und ihr mentales Vermögen hinausreichen, sind für ihn gegenwärtige und greifbare Realitäten, die er mit der gleichen Genauigkeit beschreibt wie wir vielleicht einen physischen Vorgang beschreiben würden. Man muss lernen Sri Aurobindo zu lesen, seine Sprache zu verstehen – und dies ist nicht in kurzer Zeit möglich, es mag sogar eine Entwicklung sein, die sich über Jahre erstreckt. Man muss ihn wieder und wieder lesen, man muss lernen ruhig sich zu öffnen, weit zu werden, immer weiter, gleichsam ozeanisch so wie diese in großen Sätzen dahinfließende Sprache selbst. Seine Bücher sind nicht auf einmal zu erschöpfen und bei jedem erneuten Lesen wird man Dinge finden, die einen zuvor nicht berührten. Es ist sogar durchaus möglich Sri Aurobindo zunächst gar nicht zu verstehen, da man versucht, ihn in seine eigene Gedanken- und Vorstellungswelt einzuordnen oder ihn einfach als einen weiteren indischen oder idealistischen Philosophen betrachtet.

Ihn als das zu erkennen, was er tatsächlich ist – als Avatar, welcher der Menschheit zu einem neuen Bewusstsein, zur nächsten Seinsstufe der Evolution verhilft –, gibt es nur einen Weg, sich ruhig aufzumachen und zu empfangen, was aus dem Schwingen und Leuchten seiner Gedanken, seiner Weisungen, seiner Sprache in uns einzudringen vermag.

 

Themen

I. INTEGRALER YOGA UND ANDERE WEGE

  • Die supramentale Evolution
  • Integraler Yoga und andere Wege
    • Shankara und Mayavada
    • Buddhismus
    • Die Gita
    • Tantrismus und Okkultismus
    • Vishnuismus
    • Integraler Yoga
  • Religion, Moral, Idealismus und Yoga
  • Vernunft, Wissenschaft und Yoga
  • Die Ebenen und Teile des Wesens
    • Bewusstsein
    • Sachchidananda
    • Supramental – Obermental
    • Jivatman (Zentrales Wesen)
    • Die Seele und das seelische Wesen
    • Das innere Wesen und das wahre Wesen
    • Das umhüllende (environmental) Bewusstsein
    • Das kosmische Bewusstsein
    • Das Mental
    • Das vitale Wesen (Das Vital)
    • Das Physische Bewusstsein, das Physische Mental
    • Das Unterbewusste, das Unbewusste
    • Die Zentren
  • Die göttlichen und die feindlichen Mächte
    • Die Götter
    • Die Asuras
  • Der Sinn des Avatars
  • Wiedergeburt
  • Schicksal und freier Wille, Karma, Vererbung usw.
    • Schicksal und freier Wille
    • Unsichtbare Kräfte
    • Das Opfer
    • Gewalt und Nicht-Gewalt
    • Zeitgefühl
    • Größe
    • Pflanzen und Tiere
    • Humor

II. DIE SADHANA

  • Das Ziel des Integralen Yoga
  • Die synthetische Methode und der Integrale Yoga
  • Die Grundvoraussetzungen des Pfades
    • Allgemeines
    • Wahrhaftigkeit
    • Streben
    • Glaube
    • Hingabe und Bemühung
    • Gnade
    • Guru
    • Beharrlichkeit
  • Die Grundlage der Sadhana
    • Das ruhige Mental
    • Stille, Ruhe und Schweigen
    • Friede
    • Gleichmut
  • Sadhana durch Arbeit
    • Karma-Yoga
    • Die Göttliche Arbeit
    • Das doppelte Bewusstsein bei der Arbeit
    • Das Sich-Öffnen für die Kraft
    • Das Wirken der Kraft bei der Arbeit
    • Die Einmischung des Mentals
    • Die Läuterung durch die Arbeit
    • Ordnung und Disziplin bei der Arbeit
    • Die richtige Handhabung der Dinge
  • Sadhana durch Meditation
    • Meditation und Konzentration
    • Der Samadhi-Zustand
    • Japa und Mantra
  • Sadhana durch Liebe und Hingabe
    • Die Göttliche und die menschliche Liebe
    • Bhakti und Anbetung
    • Bhakti-Emotion
    • Bhakti und Glaube
  • Menschliche Beziehungen im Yoga
    • Liebe, Freundschaft und Wohlwollen
    • Der Umgang mit anderen
    • Der Wunsch zu helfen
    • Vitaler Austausch
  • Sadhana im Ashram und außerhalb des Ashrams
    • Der Ashram
    • Die Arbeit im Ashram
    • Die Sadhaks des Ashrams
    • Regel und Disziplin im Ashram
    • Die Rückkehr in das Welt-Leben
    • Sadhana im Leben der Welt

III. ERFAHRUNG UND VERWIRKLICHUNG

  • Erfahrung und Verwirklichung
  • Visionen und Symbole
  • Erfahrungen des inneren und des kosmischen Bewusstseins

IV. DIE UMWANDLUNG

  • Die dreifache Umwandlung: die Seelische – die Spirituelle – die Supramentale
  • Die Umwandlung des Mentals
  • Die Umwandlung des Vitals
  • Die Umwandlung des Physischen
  • Die Umwandlung des Unterbewussten und Unbewussten
  • Die Schwierigkeiten des Pfades
  • Der Widerstand der feindlichen Kräfte

 

ANHANG

  • Zu den Briefen Sri Aurobindos – Elisabeth Beck
  • Briefwechsel mit Sri Aurobindo – Nirodbaran
  • Erläuterungen zum Glossar
  • Glossar
  • Zeittafel

 

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